Skulptur, Eiche/Baustahl - 2012
Mit dem Gleichgewicht ist es so eine Sache. Entgegengesetzt wirkende Kräfte müssen sich aufheben. Gleichmaß, Balance, Harmonie und Ausgewogenheit sind Merkmale dieses Zustandes. Wir Menschen sind stets auf der Suche nach Gleichgewicht.
Fehlt uns das Gleichgewicht, dann fallen wir um. Das gilt sowohl aus einem physikalischen, als auch aus einem psychosozialen Blickwinkel. Das Finden des ganz persönlichen Gleichgewichts ist im Rahmen unserer hochproduktiven, bürokratischen und digitalen Lebenswelt eine große Herausforderung. Aber wir tun, was wir können.
Gleichgewicht will aber nicht nur gefunden, sondern auch gehalten werden. Darüber sollten wir uns im Klaren sein.
Wandskulptur, Baustahl - 2011
Wenn wir über Unendlichkeit nachdenken, mit dem Ziel sie zu erfassen oder gar zu beschreiben, werden wir von den Grenzen unserer Vorstellungskraft eingeholt. Der ernsthafte Versuch, lässt schon im Vorfeld erwarten, dass wir in unseren Gedanken stagnieren und irgendwann aufgeben.
Betrachten wir die räumliche Unendlichkeit des Universums, dann stellen wir vermutlich fest, dass uns Vieles für immer verborgen bleiben wird. Die Menschen vergleichen sich auf Basis der vorhanden Erkenntnisse gern mit einem Staubkörnchen. Ein wenig Demut lässt sich aus diesem "Größenvergleich" herauslesen. Vielleicht sind wir auf einem guten Weg.
Detail
Was geschieht, wenn sich ein "Staubkorn" eine Krone aufsetzt und glaubt dadurch zum "königlichen" Wesen im Universum zu werden? Wird es die Kraft und Macht haben ein guter Regent zu sein? Oder geht es zugrunde, wie so manch anderer Herrscher vor ihm, an den Folgen seiner Ignoranz und Selbstüberschätzung?
Hängeskulptur Robinie/Treibholz 2012
Im griechischen Mythos nahm Ikarus ein tragisches Ende. Dennoch steht sein Name bis heute im Zusammenhang mit unserem großen Traum, frei wie ein Vogel durch die Lüfte zu segeln.
Detail
Diese Hängeskulptur besteht aus einer Kugel, die einen stabförmigen Treibholzkörper umschließt. Aufgrund der nahezu unsichtbaren Befestigungstechnik, wird der Eindruck erweckt, dass der im Zentrum angeordnete Körper frei im Raum schwebt.
Skulptur Robinie/Baustahl 2014
Die Menschen in unserer Gesellschaft sehen sich mit einer zunehmenden Beschleunigung von Alltagsabläufen konfrontiert. Uhren, die fast immer digital funktionieren, sind uns furchtbar wichtig. Sie takten unser Leben nach einer eigens dafür erstellten Skala.
Die meisten von uns schaffen es so gut wie nie innezuhalten, sich zu besinnen und mit dem Herzen zu denken.
Sie sollten sich hin und wieder Zeit nehmen die Schnecke zu beobachten. Sie kriecht gemächlich an ihr Ziel. Durch ihr geringes Tempo kann sie jedes Hindernis rechtzeitig bemerken und es mit Sinn und Verstand umgehen. Sie hat also einen klaren Vorteil, den Menschen gegenüber die durch ihr Leben hetzen und dadurch stolpern.
Skulptur Robinie/Baustahl 2015
Die Menschen definieren sich seit sie auf der Erde sesshaft geworden sind als fortschrittsorientiertes Lebewesen. Sie messen den Wert ihrer Erfindungen und Entwicklungen, im Wesentlichen am Vorteil für die eigene Spezies, oder gar für den egogeprägten, ganz persönlichen Lebensplan.
Niemand kann genau sagen, ob es einen unendlichen Fortschritt, im Rahmen unserer Definitionsmuster gibt. Ich persönlich habe meine Zweifel. Deshalb glaube ich, wir sollten uns dieser Frage viel intensiver als bisher stellen. Sonst landen wir möglicherweise in einer Sackgasse, die gleichzeitig Einbahnstraße ist.
Detail
Die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten prägen die moderne Welt. Teilweise zeigen sie sich sehr positiv aber immer öfter auch negativ. Der Unmut der Natur wird immer sichtbarer. Tiefgreifende Beobachtungen lassen vermuten, dass sie zunehmend bestrebt ist die Renaturierung in die eigene Hand zu nehmen. Am Ende des Fortschritts könnte tatsächlich eine "Rückabwicklung" des von Menschen geschaffenem stehen.
Die Natur ist ein Meister des Organisierens von Kreisläufen. Sie hat in diesem Zusammenhang keinerlei Schwierigkeiten den Ausfall der einen oder anderen Gattung zu kompensieren.
Skulptur Stahl auf Sandsteinsockel 2012
In uns allen stecken Innovationen und Ideen. Manche davon erscheinen im ersten Moment klein, andere etwas größer und wieder andere ganz groß. Wollen wir unsere Potenziale möglichst effektvoll nutzen?
Dann dürfen wir niemals die "kleinen Dinge" die in uns stecken übersehen. Denn manchmal treffen gerade sie sprichwörtlich "ins Schwarze" und entpuppen sich als ganz groß.
Anmerkung: Die Bilder an der Wand im Hintergrund stammen vom Leipziger Künstler
Christoph Schrein.
Skulpturale Installation
Stahl/Elektroschrott/Lederstiefel 2011
Agbogbloshie ist ein Vorort der ghanaischen Hauptstadt Accra. Dort leben 40000 Menschen auf einer "riesigen" Fläche von 16 km². Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit der Aufbereitung von Elektroschrott, den sie aus Europa geliefert bekommen.
Quelle: Wikipedia
Die Arbeitsbedingungen sind nicht immer ideal, aber die Bewohner sind auf den Erlös aus ihrer Arbeit angewiesen. Deshalb sollten wir ihnen hin und wieder ein Weihnachtspäckchen schnüren und vielleicht auch ein Paar Nikolausstiefel füllen.
Wir könnten ihnen diese Dinge mit der nächsten großen Schiffsladung senden oder die kleine Überraschung persönlich zu ihnen bringen. Denn es ist wirklich schön dort. Die etwas schwierigen Bedingungen der frühen 2000er Jahre "verbessern" sich übrigens in den letzten Jahren kontinuierlich. Das umweltbewusste, digitale Recycling-Deutschland gehört zu den besten "Verbesserern".
Skulptur Robinie/Baustahl 2023
„Am siebzehnten Tag des siebenten Monats ließ sich die Arche nieder auf dem Gebirge Ararat“
Laut der biblischen Darstellung landete „Noah“ mit seiner „Arche“ und tausenden Tieren an Bord auf dem Berg Ararat. Ihm war es damit gelungen dem Leben eine Chance zu geben. Dies ist nach der Bibel (1.Mose 8,4) mehr als 5000 Jahre her.
In meiner skulpturalen Darstellung geht die Fahrt noch etwas weiter.
Die Arche hat eine neue „Rettungsmission“ begonnen. Diesmal ist allerdings, sinnbildlich für unseren Egoismus, ausschließlich die gesamte Menschheit an Bord (außer „Noah“ der sich auf dem Berg sehr wohlfühlt). Der Zustand des Schiffes lässt zu Wünschen übrig. Dies ist ein Ergebnis mangelnder Pflege des lebensrettenden Gerätes. Die Menschen haben nicht sonderlich präventiv gedacht und gehandelt.
Die menschlichen Bewohner der Erde verstehe ich als „einschneidende“, stets nach vorn strebende, rotierende Scheibe (Die Räder stehen niemals still.).
Menschen sind eine Mischung aus Mühlstein und Sägeblatt. Eine „rollende Fräse“ die im Begriff ist, sich das Schiff unter den eigenen Füßen zu zerstückeln, ohne Rücksicht auf die ohnehin schon bedenkliche Fragilität seines Rumpfes.
Die risikofreie Fahrt zu einem sicheren Ort wird obendrein gefährdet durch ein Hindernis im Fahrwasser. Dieses besteht aus der gebündelten Masse von Problemen und Gefahren, an deren Entstehung die Menschen Anteil haben.
Detail Nr.1
Diese Probleme und Gefahren kennzeichne ich durch Furchen und Einschnitte. Die Symbolkraft der Oberflächengestaltung ist für mich aber auch noch aus einem anderen thematischen Blickwinkel wichtig.
Aus meiner Sicht ist es oft die Oberfläche an der wir alle kratzen. Sie ist es, die den tieferen Sinn verdeckt.
Die rustikale Gestaltung der Oberflächen betrachte ich zudem als Negation der von uns erhofften, persönlichen Unfehlbarkeit und dem Drang nach Unersetzbarkeit.
Detail Nr.2
Die Kernaussage meiner Arbeit bricht dieses pessimistische Gedankenkonzept auf. Neben den zahlreichen kritischen Komponenten steht vordergründig die Hoffnung tragende Botschaft: „Wir können die Kurve noch kriegen!“. Außerdem hat unsere „Arche“ auch noch einige unversehrte Bauteile zu bieten auf denen wir Platz und festen Stand finden können um ihre Sanierung (und die unseres Lebensraumes und unserer Seelen) zu konzipieren.
Möglicherweise müssen wir dazu einfach einmal stehen bleiben oder gar eine Umdrehung zurückfahren.
Ich möchte animieren zu einer ernsthaften Erkenntnissuche und unsere große, vielleicht einzige und letzte Chance als solche publizieren.
Skulptur Eiche/Baustahl 2023
Diese Arbeit möchte ich unkommentiert lassen, denn ich bin mir sicher "Wir KRIEGEN das schon hin!".
P.S.: Ich bin ein Optimist. Nur mit Hilfe gelegentlicher kritischer, vor allem aber selbstkritischer Überlegungen, bin ich es gern.